Travel the world: eMail Nummer 4

Regula Immler
und
Daniel Scherrer
on the Road

Danke für Ihre Kommentare, Grüsse, Reklamationen und Aufmunterungen

eMail 4

Strampeln und Strampeln und dann Spanien sehen...


eMail 4

Date: Fri, 08 Sep 2000 09:44:41 GMT

hallo leute,

wir gruessen euch aus dem noch nicht gar so fernen spanien, genauer aus bilbao. noch heute werden wir die 2000 km-grenze ueberschreiten auf unserem weg richtung santiago de compostela. entgegen unseren urspruenglichen plaenen, sind wir jetzt auf dem noerdlichen kuestenweg, dem aeltesten der pilgerwege, unterwegs. drei gruende haben zu diesem entscheid gefuehrt:

- im inland ist es immer noch sehr heiss, an der kueste herrscht ein milderes klima

- der kuestenweg ist nur spaerlich begangen, wogegen sich auf dem inlandweg die pilger stauen. dort kann man an einem tag zurzeit bis zu 150 pilger antreffen.

- in st.jean-pied-de-port, am fusse der pyrenaen, haben wir ein paeaerchen, olli und petra, aus berlin kennengelernt, das genau wie wir alles aufgegeben hat um zu reisen. sie sind im gleichen alter und haben in vielem eine ganz aehnliche linie. die gegenseitige sympathie war gross und daher der entschluss schnell gefasst, den restlichen weg bis santiago gemeinsam unter die raeder zu nehmen.

zu wenig beachtet haben wir allerdings die topographischen gegebenheiten der nordspanischen kueste: felsig und steil. das heisst, wir kaempfen uns jetzt taeglich mit bergstrecken ab, die uns kaum mehr als 50 km taeglich vorwaertskommen lassen, wo's vorher auch mal gut das doppelte sein konnte. gut, wir sind nicht die fruehaufsteher...

dafuer bringt das pilgerdasein einige vorteile mit sich, vor allem wenn es um uebernachtungsmoeglichkeiten geht. so haben zum beispiel jugendherbergen in pilgerorten manchmal spezialpreise, die schwarzkatholischen spanier sind sehr hilfsbereit und bringen einem grosse sympathien entgegen. kommt dazu, dass hier in spanien auch ein campingverbot nicht wirklich ernst genommen wird und selbst die polizei beide augen zudrueckt...

schon in frankreich war der pilgereffekt zu spueren. so gabs zum beispiel mal beim pfarrer ein, zwei glaeser guten weines zu kosten, oder ein pilgernder bankdirektor lud uns zum nachtessen im besten restaurant am platze ein. leute haben uns spontan fruechte und gemuese geschenkt oder in ihrem garten asyl gewaehrt. und ein ausgewanderter bayer hat uns nach neuseeland eingeladen.

von echten pannen blieben wir bis anhin weitgehend verschont. nur die radlager an regis velo hatten eine reinigung, schmierung und neujustierung noetig. und mein lowrider vorne ist mittlerweile auf beiden seiten gebrochen. zum glueck konnte beidesmal ein begabter bastler gefunden werden, der eine der belastung angemessene reparatur vornehmen konnte. so laeuft wieder alles wie geschmiert und die waden werden richtig kraeftig.

bis santiago werden's wohl noch gut zwei wochen sein, danach geht's richtung kanada. in kanada/usa werden wir voraussichtlich mit karin ziegler in ihrem vw-bus unterwegs sein. nachdem wir unsere freunde in toronto besucht haben.

da auch spanien computertechnisches entwicklungsland ist, werden wir uns wohl erst wieder aus santiago melden koennen. ein ganz herzliches dankeschoen geht hier mal pauschal an alle, die uns mit mails ueberhaeufen. es ist schoen auch von zu hause immer mal wieder etwas mitzukriegen!

also denn, wir schwingen uns wieder in den sattel...

¡hasta luego!

con un abrazo fuerte

regi und dani


Autor: 2000-2001 Daniel Scherrer und Regula Immler, on the road
Date: 18-Mai-01

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