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Tagblatt vom 17.08.2001, Mittelland
- Der Gemeinderat Trogen schreibt...
"Zu
wenig Parkplätze im Dorfkern"
Aus
den Verhandlungen des Gemeinderates Trogen
Der
Gemeinderat Trogen hat an seiner ordentlichen Sitzung das Edikt für die
Volksabstimmung vom 23. September zum Druck freigegeben. Entschieden
wird über das Parkplatzkonzept, gegen das ein Referendum zustande
gekommen ist.
Trogen. Am 27. März hat der Gemeinderat Trogen ein Parkplatzkonzept
genehmigt. Gegen den damit verbundenen Kredit von 268 000 Franken ist
das Referendum ergriffen worden und mit 151 gültigen Unterschriften
zustande gekommen. Bis nach der Volksabstimmung ruhen die eingegangenen
Einsprachen und das vorgesehene Parkplatzreglement.
Im
Dorfkern zu wenig Plätze
Schon bei kleineren Anlässen und bei Ausflugswetter ist es schwierig,
im Zentrum einen Parkplatz zu finden. Die jetzt 15 Plätze sollen
deshalb durch zeitliche Einschränkung (Blaue Zone) auf 35 Parkplätze
erhöht werden. Sie sind nach wie vor gratis zu benutzen. Der grösste
Teil besteht bereits, war aber bisher bis zu 15 Stunden benutzbar. Dies
führte zur Belegung durch Dauerparkierer (vorwiegend Angestellte von
Kanton, Kirche und Gemeinde).
Engpass
bei den Läden
Nach dem Strassenverkehrsgesetz darf auf Staatsstrassen nur dann
parkiert werden, wenn daneben noch zwei Autos unbehindert kreuzen
können. Zudem müssen fünf Meter vor einem Fussgängerstreifen frei
bleiben. Das heute übliche Parkieren könnte durch die Polizei
jederzeit beendet werden. Ohne Parkplätze wäre die Existenz der fünf
Läden stark bedroht, denn erfahrungsgemäss wird dort eingekauft, wo
Parkplätze vorhanden sind. Nach dem Konzept würde die Gemeinde vier
Parkplätze beim Café Oberson neu erstellen, um die
Einkaufsmöglichkeiten im Dorf zu erhalten. Dies nicht zuletzt für den
nicht mobilen Teil der Bevölkerung. Wenn die Gemeinde selber baut, kann
sie auch über die Nutzung bestimmen. So dürfte nach dem Konzept nur
während den Ladenzeiten dort parkiert werden. In der übrigen Zeit
würde für die Fussgänger eine wünschenswerte Verbesserung erzielt.
Kanton
grösster Arbeitgeber
Der Kanton bietet in Trogen insgesamt 222 Arbeitsplätze an, 54
Angestellte wohnen in der Gemeinde. Bei dieser Situation ist das
Bedürfnis nach einem vernünftiges Parkplatzangebot ausgewiesen. Die 24
Parkplätze, die zusätzlich im Schopfacker und Hinterdorf gebaut
würden, ersetzen die Plätze, die im Dorfkern für Angestellte verloren
gehen. Nur gerade vier zusätzliche Parkplätze gäbe es für den
Kanton. Er hat in den letzten Jahren auf eigene Kosten bereits 81
Parkplätze realisiert, die ausserhalb der Bürozeiten weitgehend der
Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Für die Angestelltenparkplätze
müssten die Benützer künftig zahlen. Diese vom Kanton schon lange
gewünschte Bewirtschaftung, die in Herisau längstens eingeführt ist,
trägt mit dazu bei, dass vorwiegend Angestellte einen Platz
beanspruchen, denen die Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel
nicht zugemutet werden kann. Der Gemeinderat steht in aller Deutlichkeit
zur Erhaltung dieser Arbeitsplätze und anerkennt die damit verbundenen
Ansprüche des Kantons als massvoll und ausgewiesen.
Bau
durch Gemeinde sinnvoll
Das Land für den Bau der neuen Parkplätze befindet sich im Besitz der
Gemeinde, oder die Gemeinde hat sich dafür ein Baurecht vertraglich
gesichert (beim Café Oberson). Berechnungen zeigen, dass sich das
eingesetzte Kapital mit rund sechs Prozent verzinst - auch für Private
wäre das keine schlechte Investition. Und der Vorschlag des
Gemeinderates signalisiert dem Kanton gegenüber, dass er als
Arbeitgeber in Trogen willkommen ist. Andere Gemeinden strengen sich
enorm an, um Teile der Verwaltung bei sich ansiedeln zu können.
Durchdachtes
Konzept
Ohne Arbeitsplätze, Besucher, Läden und Restaurants ist ein Dorf nicht
lebendig. Dies zu fördern ist ein Hauptziel des Leitbildes 2000. Darum
sind Parkplätze für den Gemeinderat auch eine wichtige
Infrastrukturaufgabe. Das Konzept ist vom Zeughaus bis zum Friedhof
durchdacht und verschiebt nicht ein Problem von einem Ort an den
nächsten. Der Gemeinderat hält es für sozialverträglich,
umweltbewusst und wirtschaftlich vertretbar. Details mit der nötigen
Transparenz finden sich für Interessierte in den umfangreichen
Abstimmungsunterlagen, die Ende August der Bevölkerung zugehen.
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