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Tagblatt vom 31.3.2001, Appenzellerland AR/AI

Den ruhenden Verkehr besser lenken

Trogen erhält ein Konzept für die Parkplätze und führt deren Bewirtschaftung ein

Wer in Trogen einen Parkplatz sucht, weiss ein Lied zu singen von den Problemen des ruhenden Verkehrs. Die Ansprüche der diversen Verwaltungsabteilungen haben die Situation stetig verschärft. Jetzt hat der Gemeinderat ein Konzept verabschiedet, das mehr System in das Parkplatzwesen bringen soll.

Bernhard Laux

TROGEN. Die Umsetzung des Konzeptes kostet 268 000 Franken, womit die Vorlage dem fakultativen Referendum zu unterstellen ist. Die Frist für die Einreichung eines Abstimmungsbegehrens läuft am 6. Mai ab. Sollte das Referendum nicht ergriffen werden, erwarten die Verantwortlichen, dass das neue Parkplatzregime bereits im kommenden Sommer greifen wird.

Angebot erhöht

Um die Situation zu verbessern, ist ein ganzes Bündel von Massnahmen vorgesehen, wobei sich Einschränkungen und Auflagen nicht vermeiden lassen. Weil aber gleichzeitig das Angebot um 28 auf 151 Parkplätze erhöht wird, findet ein gewisser Ausgleich statt. Zum Konzept gehört auch die Beruhigung der Halden-/Hinterdorfstrasse, die künftig lediglich mit maximal 30 km/h und zudem nur noch in einer Richtung befahren werden darf. Der Konzept fusst auf einem Mix von Kurzzeitzone, Blauer Zone, gebührenpflichtigen, reservierten oder zugewiesenen Parkplätzen sowie einigen «Laternengaragen» für Anwohner. Mit Ausnahme der Plätze in der Kurzzeit- und in der Blauen Zone werden alle übrigen Parkplätze bewirtschaftet. So müssen künftig auch die Angestellten der kantonalen Verwaltung für einen reservierten Parkplatz bezahlen (die Jahresgebühr beträgt 240 Franken), womit sie gleich behandelt werden wie ihre Kollegen in Herisau. Das nämliche Prinzip gilt für Angestellte der Gemeinde. Für die neuen «Laternengaragen» auf öffentlichem Grund ist eine Jahresmiete von 250 Franken zu entrichten.

Parkuhr im Spitzacker

Die 28 neuen Parkplätze entstehen im Schopfacker, bei der Mehrzweckanlage und beim Café Oberson. Letztere sind als Kurzzeit-plätze vor allem für den schnellen Einkauf in den umliegenden Geschäften konzipiert, weshalb ausserhalb der Geschäftszeiten für diese Parkplätze ein Parkierverbot gilt. Das Parkieren entlang der Kantonsstrasse, das bisher mehr oder weniger geduldet wurde, wird künftig verboten sein, womit das Nadelöhr zwischen Café Oberson und Papeterie Wild etwas übersichtlicher werden dürfte. Das Angebot an Plätzen mit einer maximalen Parkdauer von 90 Minuten wird von derzeit 15 auf 35 erhöht. Für einige dieser Plätze kann auch eine Tageskarte, die 5 Franken kostet, gelöst werden. Zu dieser Kategorie gehören auch die Parkplätze auf dem Dorfplatz. Die erweiterte Nutzung des Dorfplatzes als Parkfläche ist bei besonderen Anlässen unverändert möglich, allerdings nur mit Bewilligung. Im Spitzacker wird eine zentrale Parkuhr aufgestellt, der Stundentarif beträgt 60 Rappen. Insgesamt - Teile des Spitzackers eingeschlossen - werden 113 Plätze für Kantons- und Gemeindeangestellte reserviert. 84 stehen dem Kanton und 29 der Gemeinde zu. Ausserhalb der normalen Arbeitszeiten und an Wochenenden steht ein Teil dieser Plätze auch der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Wird kontrolliert

Die Gebühren sind so angesetzt, dass sich das eingesetzte Kapital verzinsen sollte und somit die Eigenwirtschaftlichkeit des Konzeptes erreicht wird. Der Gemeinderat rechnet mit jährlichen Einnahmen von etwa 16 500 Franken. An diesen Betrag sollen Parksünder über Bussen einen erklecklichen Anteil leisten. Der Gemeinderat rechnet vorderhand mit 5000 Franken, wobei der Tarif bei 40 Franken beginnt. Damit ist bereits angedeutet, dass die Einhaltung der Parkiervorschriften überwacht wird. «Das Konzept ist nur so gut wie die Kontrolle», sagte Gemeindepräsident Bruno Eigenmann anlässlich der Medienorientierung. Die Gemeinde wird deshalb eine Person anstellen, die mindestens einmal täglich die Runde macht. Weil das Gebiet, das von dem Konzept abgedeckt wird, relativ weitläufig ist, dürfte eine 20%-Stelle herausschauen. In personeller Hinsicht will man mit der Gemeinde Teufen zusammen arbeiten und gegenseitige Vertretungen sicherstellen.

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Tagblatt vom 31.3.2001, Mittelland

Parkplatzkonzept eifrig diskutiert

An der öffentlichen Versammlung in Trogen gab das Parkieren im Dorf zu reden

Die Gemeinde Trogen informierte am Donnerstagabend die Öffentlichkeit in der «Krone» über das neue Parkplatzkonzept. Die Gelegenheit zur Diskussion wurde ausgiebig genutzt. Ausserdem stellten sich die Kandidierenden für den Gemeinderat und die Geschäftsprüfungskommission vor.

Urs Merz

Trogen. Das Parkplatzkonzept verfolgt das vorrangige Ziel, den Dorfkern von Dauerparkierern zu entlasten. Wenn es umgesetzt ist, stehen die Parkplätze im Zentrum in erster Linie den Anwohnern, Touristen und Ladenkunden zur Verfügung. Auswärtige, die in Trogen arbeiten und mit dem Auto anreisen, parkieren künftig am Dorfrand. Am Nachmittag hatte der Gemeinderat die Medien über das Parkplatzkonzept ausführlich orientiert (siehe Seite 47 dieser Ausgabe).

Gemeindepräsident Bruno Eigenmann zeigte sich überzeugt, dass mit dem vorliegenden Konzept eine für alle Beteiligten ausgewogene Lösung vorliege. Ueli Schläpfer, Präsident der FDP Trogen, erläuterte der Versammlung die Details. Unterstützung leistete der Chef der Verkehrspolizei AR, Kurt Lutz. In der Diskussion äusserte ein Votant Bedenken, dass die 14 geplanten Parkplätze zwischen Schopfacker und MZA Hinterdorf auf dem dortigen Fuss- und Fahrweg zusätzlichen Verkehr verursachten. Er wandte sich gegen die Lockerung des bestehenden Fahrverbots, denn dieser Weg werde täglich von vielen Kindergärtlern begangen. Ueli Schläpfer versicherte, dass nur Berechtigte den Weg befahren dürften. Zudem sei bei lediglich 14 Parkplätzen kein bedeutender Mehrverkehr zu befürchten. Eine andere Wortmeldung bezog sich auf die Parkbussen. Es wurde vorgeschlagen, nicht zu streng zu kontrollieren, damit Touristen und Kunden nicht verärgert würden. Kurt Lutz erwiderte, dies sei nicht opportun. Wenn Trogen statt des heutigen Wildwuchses eine saubere Parkordnung wolle, sei Überwachung unerlässlich.

Zwei Ämter - zwei Kandidaten

Zu Beginn hatten sich die Kandidierenden für die Wahlen vom 8. April kurz vorgestellt. In den Gemeinderat einziehen möchte Rita Schumann. Sie ist 39 Jahre alt, verheiratet, Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrer Familie seit elf Jahren in Trogen. Die gelernte Schriftenmalerin ist mit dem Dorf verbunden, Präsidentin des Damenturnvereins und Vorstandsmitglied der Ludothek Speicher-Trogen. Rita Schumann wird von einem überparteilichen Komitee vorgeschlagen. Als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission portiert die FDP Trogen den eidgenössisch diplomierten Buchhalter Christian Huber. Dem früheren Gemeindekassier und Steuersekretär sind die Verhältnisse in Trogen bestens vertraut. Ein Wahlkampf zeichnet sich nicht ab, denn für die beiden Ämter stehen keine anderen Kandidaten bereit.

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