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Beitrag zum Abstimmungsedikt des Referendumskomitees
8. August 2001
Mit dem umstrittenen 1. Abschnitt, mit Zahlen zu den PP von Polizei und Justiz

Originaltext:

Ja zur Bewirtschaftung, aber
Nein zum 268'000 Franken-Parkplatz-Kredit

Eines vorweg: Auch die meisten von uns sind AutofahrerInnen. Auch wir brauchen Parkplätze. Auch wir wohnen in einem Siedlungsraum, der mit Öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht, respektive gar nicht erschlossen ist!
Wir sind nicht gegen den motorisierten Verkehr. Wir setzen uns aber ein für:
- einen vernünftigen Gebrauch von Motorfahrzeugen
- einen sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt, unserer Luft, unserem Boden
- ein vernünftiges Miteinander von Öffentlichem Verkehr und Privatfahrzeugen
- einen vernünftigen Umgang mit den Öffentlichen Geldern der Gemeinde!

Deshalb sagen wir
- Ja zur sofortigen Bewirtschaftung der bereits bestehenden Parkplätze
- Ja zum Verursacherprinzip
- Ja zur Förderung des Öffentlichen Verkehrs

Wir sagen aber auch
- Nein zu unnötig vielen Parkplätzen
- Nein zu allzu billigen Parkplätzen für Angestellte
- Nein zur Finanzierung von Privatparkplätzen durch die Gemeinde
- Nein zum Kredit von 268'000 Franken!

Innert kürzester Zeit haben über 150 Personen aus allen Lagern und Altersgruppen das "Parkplatz-Referendum" unterschrieben. Damit haben viele Trognerinnen und Trogner gezeigt, dass der Bau von Parkplätzen für Kantonale Angestellte öffentlich diskutiert werden soll und über Gemeindeausgaben von mehr als einer Viertel Million Franken das Volk befinden muss! Jetzt haben Sie Gelegenheit, mit einem Nein zum Parkplatzkredit sich für eine sinn- und massvolle Parkierungslösung einzusetzen und gleichzeitig eine Viertel Million Franken zu sparen!

Die Begründungen zu einem "Nein", zu diesem 268'000.- fränkigen Kredit, sind mannigfaltig. Jede und jeder, welche(r) das Referendum unterzeichnete, führt eigene Beweggründe ins Feld. Dennoch haben sich bei der intensiven Diskussion wesentliche Hauptgründe herausgeschält, die wir an dieser Stelle den interessierten StimmbürgerInnen zusammenfassend darstellen wollen.

Hauptgrund 1: Bestehende Parkplätze bewirtschaften
Der Kanton verfügt heute in Trogen über 86 eigene Parkplätze für seine Angestellten. Dazu kommen etliche weitere Parkplätze rund um die Kantonsschule! Alleine der Justiz- und Polizeiverwaltung stehen laut Auskunft der kant. Baudirektion 76 Parkplätze (im Spitzacker sind 10 Plätze für die Kanti reserviert) zur Benutzung zur Verfügung - dies für knapp 100 Angestellte, welche rund 65 Arbeitsplätze "belegen". Die Kantonsschule will nebst den geplanten neu nochmals 10 Plätze bei der Schule bauen, nur dann sagt die Schule Ja zum neuen Konzept. 

Wir folgern daraus:
Die bereits bestehende Anzahl Parkplätze genügt für die Anliegen des Kantons. Aber die Plätze, insbesondere auch der Spitzacker - müssen bewirtschaftet werden! Dies hat der Kanton bereits beim Bau des Spitzackers im Jahre 1993 versprochen - aber bisher nie eingehalten!

Hauptgrund 2: Keine Raserei durchs Dorf
Die "wilde Parkiererei" auf der Strasse vor den Geschäften Oberson und Rüegg/Knill soll verschwinden und durch "sauberes, geregeltes" Parkieren ersetzt werden. Diese teuren Parkplätze mögen zwar "legitimer" sein, fördern aber die wilde Raserei durch die enge Hauptstrasse! Fortschrittliche Planung markiert Parkplätze auf der Strasse zwecks Verkehrsberuhigung - in Trogen sollen dies nun verboten werden! Hier dient das heutige (möglicherweise nicht legitime) Parkieren dem Schutz von Kindern, FussgängerInnen, AnwohnerInnen und schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen - dies macht es legaler - weil es Leben schützt! Es soll so bleiben wie es ist!

Hauptgrund 3 - Kindergarten zugemauert mit Parkplätzen
Das wenige Grün rund um den Kindergarten "Schopfacker" soll grün bleiben und nicht mit parkierten Autos vollgestopft werden. Die paar wenigen Schritte mehr zum heute oft nicht ausgelasteten Parkplatz "Spitzacker" kann den kantonalen Angestellten durchaus zugemutet werden!

Hauptgrund 4 - Verursacher sollen zahlen
Der Fünfeck-Palast wird mehr und mehr vom Kanton für Büros genutzt, die Kanti wird ausgebaut! Warum soll die Gemeinde Trogen den kantonalen Angestellten ihre Parkplätze bauen? Warum sollen Angestellte für nur 25 Franken pro Monat einen Parkplatz erhalten? Was reizt bei diesen geringen Beträgen noch zur Nutzung der Trogenerbahn, der Postautos? Verkehrsexperten wissen: Wo mehr Parkraum zur Verfügung gestellt wird, da wird das Auto noch mehr benutzt!


Hauptgrund 5 - Das Volk sagt..., wir sagen...
Aus Diskussionen und Anmerkungen beim Unterschreiben des Referendums:

"Ich möchte nicht, dass der Kindergarten mit Parkplätzen zubetoniert wird!"

"Die parkierenden Autos auf der Strasse vor dem Lebensmittelgeschäft Rüegg/Knell helfen, dass die Autos nicht zu schnell durchs Dorf rasen."

"Im Spitzacker hat es meistens viele freie Parkplätze. Da braucht es
nicht noch mehr Parkplätze sondern eine gute Parkplatzbewirtschaftung."

"Lieber eine integrierte Gesamtlösung mit langfristiger Kapazität 
als ein halbes Dutzend Teillösungen."

"Und warum spricht niemand von der geplanten Tankstelle im Spitzacker? Braucht es dann wieder neue Parkplätze?"

"Unsere Parkplätze sind mehr wert als 300 Franken im Jahr.
Deshalb stimme ich Nein!"


Ein NEIN zum 268'000-Franken-Baukredit heisst:
JA zu einem fortschrittlichen Trogen, 
JA zur sofortigen Bewirtschaftung der bestehenden Parkplätze!

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