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Referendums-Begründung im Gemeinde-Edikt zur Abstimmung (anfangs Sept. 2001)

Nein zum Parkplatz-Kredit von 268'000 Franken!

Eines vorweg: Auch die meisten von uns sind AutofahrerInnen. Auch wir brauchen Parkplätze. Auch wir wohnen in einem Siedlungsraum, der mit Öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht, respektive gar nicht erschlossen ist.
Wir sind nicht gegen den motorisierten Verkehr. Wir setzen uns aber ein für:

  • einen vernünftigen Gebrauch von Motorfahrzeugen

  • einen sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt, unserer Luft, unserem Boden

  • ein vernünftiges Miteinander von Öffentlichem Verkehr und Privatfahrzeugen

  • einen vernünftigen Umgang mit den Öffentlichen Geldern der Gemeinde

Deshalb sagen wir

  • Ja zur sofortigen Bewirtschaftung der bereits bestehenden Parkplätze

  • Ja zum Verursacherprinzip

  • Ja zur Förderung des Öffentlichen Verkehrs

Wir sagen aber auch

  • Nein zu unnötig vielen Parkplätzen

  • Nein zu allzu billigen Parkplätzen für Angestellte

  • Nein zur Finanzierung von Privatparkplätzen durch die Gemeinde

  • Nein zum Kredit von 268'000 Franken!

Innert kürzester Zeit haben über 150 Personen aus allen Lagern und Altersgruppen das "Parkplatz-Referendum" unterschrieben. Damit haben viele Trognerinnen und Trogner gezeigt, dass der Bau von Parkplätzen für Kantonale Angestellte öffentlich diskutiert werden soll und über Gemeindeausgaben von mehr als einer Viertel Million Franken das Volk befinden muss! Jetzt haben Sie Gelegenheit, mit einem Nein zum Parkplatzkredit sich für eine sinn- und massvolle Parkierungslösung einzusetzen und gleichzeitig eine Viertel Million Franken zu sparen.

Die Begründungen für ein "Nein" zu diesem 268'000.- fränkigen Kredit sind mannigfaltig. Jede und jeder, welche(r) das Referendum unterzeichnete, führt eigene Beweggründe ins Feld. Dennoch haben sich bei der intensiven Diskussion wesentliche Hauptgründe herausgeschält, die wir an dieser Stelle den interessierten StimmbürgerInnen zusammenfassend darstellen.

Hauptgrund 1:  Über 70 Parkplätze für 95 Angestellte genügen!

Der Kanton verfügt heute über: 24 Plätze auf Platte B, 42 Plätze beim Spitzacker, 4 Plätze beim 5-Eck-Haus, 15 Plätze beim Zeughaus, 1 Platz vor dem Rathaus sowie 25 Plätze bei der Kanti inkl. Turnhalle. Die Kantonsschule (mit knapp 130 Angestellten) - welche gegen das Parkkonzept auch Beschwerde einreichte, weil sie völlig übergangen wurde! - würde sich mit 33 fixen Parkplätzen (acht müssten zusätzlich bewilligt werden) bei der Kanti sowie 10 flexiblen auf dem Spitzacker begnügen. Justiz und Polizei verfügen demzufolge über 70 fixe Parkplätze für 95 Angestellte, welche rund 65 Arbeitsplätze belegen.
Wir folgern daraus:
Die bereits bestehende Anzahl Parkplätze genügt für die Anliegen des Kantons. Aber die Plätze - insbesondere auch der Spitzacker - müssen bewirtschaftet werden! Dies hat der Kanton beim Bau des Spitzackers 1993 versprochen - aber nie eingehalten.

Hauptgrund 2: Keine Raserei durchs Dorf

Die "wilde Parkiererei" auf der Strasse vor den Geschäften Oberson und Rüegg/Knell soll verschwinden und durch "sauberes, geregeltes" Parkieren ersetzt werden. Diese teuren Parkplätze mögen zwar "legitimer" sein, fördern aber die wilde Raserei durch die enge Hauptstrasse! Fortschrittliche Planung markiert Parkplätze auf der Strasse zwecks Verkehrsberuhigung - in Trogen soll dies nun verboten werden! Hier dient das heutige (nur möglicherweise nicht legitime) Parkieren dem Schutz von Kindern, FussgängerInnen, AnwohnerInnen und schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen - dies macht es legaler - weil es Leben schützt! Es soll so bleiben wie es ist!

Hauptgrund 3 - Kindergarten zugemauert mit Parkplätzen

Das wenige Grün rund um den Kindergarten "Schopfacker" soll grün bleiben und nicht mit parkierten Autos vollgestopft werden. Die paar wenigen Schritte mehr zum heute oft nicht ausgelasteten Parkplatz "Spitzacker" kann den kantonalen Angestellten durchaus zugemutet werden.

Hauptgrund 4 - Verursacher sollen zahlen

Der Fünfeck-Palast wird mehr und mehr vom Kanton für Büros genutzt, die Kanti wird ausgebaut! Warum soll die Gemeinde Trogen den kantonalen Angestellten ihre Parkplätze bauen? Warum sollen Angestellte für nur 25 Franken pro Monat einen Parkplatz erhalten? Was reizt bei diesen geringen Beträgen noch zur Nutzung der Trogenerbahn, der Postautos? Verkehrsexperten wissen: Wo mehr Parkraum zur Verfügung gestellt wird, da wird das Auto noch mehr benutzt.

Hauptgrund 5 - Das Volk sagt..., wir sagen...

Aus Diskussionen und Anmerkungen beim Unterschreiben des Referendums:

"Ich möchte nicht, dass der Kindergarten mit Parkplätzen zubetoniert wird!

"Die parkierenden Autos auf der Strasse vor dem Lebensmittelgeschäft Rüegg/Knell helfen, dass die Autos nicht zu schnell durchs Dorf rasen."

"Im Spitzacker hat es meistens viele freie Parkplätze. Da braucht esnicht noch mehr Parkplätze sondern eine gute Parkplatzbewirtschaftung."

"Selbst die Kantonsschule hat Beschwerde gegen das Konzept eingereicht. Da muss vieles falsch sein am Konzept!

"Und warum spricht niemand von der geplanten Tankstelle im Spitzacker? Braucht es dann wieder neue Parkplätze?"

"Unsere Parkplätze sind mehr wert als 300 Franken im Jahr. Deshalb stimme ich Nein!"

Ein NEIN zum 268'000-Franken-Baukredit heisst:
JA zu einem fortschrittlichen Trogen,
JA zur sofortigen Bewirtschaftung der bestehenden Parkplätze

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