Travel the world: eMail Nummer 16

Regula Immler
und
Daniel Scherrer
on the Road

Danke für Ihre Kommentare, Grüsse, Reklamationen und Aufmunterungen

eMail 16

Costa Rica: Nicht weit gekommen...


eMail 16

Date: Sat, 05 May 2001 21:01:21

hallo, ihr lieben!

wir muessen ehrlich zugeben, wir sind noch nicht weit herumgekommen in den ersten vier tagen hier in costa rica. akklimatisieren, kartenmaterial besorgen, die lokale kueche testen und einfach ein bisschen rumhaengen waren unsere hauptbeschaeftigungen. die hitze hier laesst keine hyperaktivitaet aufkommen. bis wir gestern beschlossen per velo den aktiven vulkan poas zu erklimmen. 1800 hoehenmeter bei 25 - 35 grad celsius, alles in einer steigung, ueber strassen die nicht immer europaeischen qualitaetsstandards entsprechen - wir geben zu mehr als einmal am gelingen unserer unternehmung gezweifelt zu haben. die strecke entspricht einer velotour von st.gallen auf den saentis, nur so zum vergleich. doch wir haben uns immer wieder aufgerafft, literweise wasser in uns hineingeleert, um schliesslich nach sechs stunden erschoepft am hauptkrater des poas einem unglaublichen naturschauspiel beizuwohnen: der dampfende kratersee, die schwefligen fumarolen (="rauchloecher"), der schwefelgestank und das grummeln des schlafenden riesen liessen uns fast nicht mehr los. die faszination auge in auge mit den groessten kraeften dieses planeten zu stehen und gleichzeitig das bewusstsein auf einem unkalkulierbaren pulverfass zu sitzen, machten die spezielle spannung aus. die abfahrt bot erneut sagenhafte aussichten und den spass talwaerts zu rasen. mit heissgebremsten felgen und ebenso heissem kopf haben wir nach der rueckkehr erstmal eine zuenftige siesta eingeschoben. zum glueck ist unser hostel hier in alajuela im moment unterbelegt und so hatten wir den gruenen innenhof mit haengematte und sitzgruppen ganz fuer uns. auch fuer musikalische unterhaltung ist gesorgt, da im nebengebaeude allabendlich die oertliche "banda", die blasmusik, probt. auf sehr hohem niveau allerdings und daher ein genuss.
morgen sonntag solls dann richtig mit touren losgehen. dann beladen wir unsere velos wieder bis zum achsbruch und ziehen richtung nordwesten los. spaetestens in liberia wartet wieder eine dusche und eine gastfamilie auf uns. bis dahin werden wir aber noch einige liter verschwitzen und spektakulaere natur durchfahren. regenwald, ein weiterer vulkan (mit lavafluss und so) und kaffee- und bananenplantagen stehen auf dem programm. das wetter ist weitgehend gut, zum teil bewoelkt, aber regen hatten wir noch nie. 

so befremdend die ticos (=costa ricaner) unsere fahrraeder finden, sie sind sehr freundlich und hilfsbereit. costa rica scheint fuer ein zentralamerikanisches land sehr gut organisiert zu sein. alles ist sehr sauber, sauberer als in einigen europaeischen regionen, und nur halb so chaotisch, wie man sich das vorstellen koennte. das freut unsere schweizer-seele doch sehr! etwas eigen ist das prozedere in den laeden (ausgenommen supermaerkte), wo man erst die ware ausliest, dann eine rechnung kriegt mit der man zur kasse geht, bezahlt, und dann erst mit der quittung am naechsten schalter seine ware abholt. etwas umstaendlich, aber fuer den arbeitsmarkt nur von vorteil. aus dem gleichen grund steht wohl vor jedem lift ein uniformierter den einem die muehe abnimmt den knopf zu druecken. im lift drin darf man dann wieder selber.
mittlerweile hat sich auch das spanisch wieder zurueckgemeldet und das mittlerweile fast zur muttersprache gewordene englisch tritt in den hintergrund. noch fehlt allerdings der wortschatz

muchos saludos cordiales y un abrazo fuerte para todos

dani y regi


Autor: 2000-2001 Daniel Scherrer und Regula Immler, on the road
Date: 18-Mai-01

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