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 Von Touris und der Campervan-Krankheit
 1. E-mail aus New Zealand vom 21. Februar 1996Gut zwei Wochen hier in Aotearoa, und schon haben wir den Kopf voller Impressionen -
    und vor allem voller Taten, die wir so gar nicht gewollt, geschweige denn geplant hatten.
    . . Der Empfang in New Zealand war herzlich, wie erhofft, und trotzdem unerwartet berührend.
    Kaum gelandet, Passkontrolle und «Green Line» am Flughafen in Auckland passiert, rief
    jemand: «Hello! Welcome home!» Auch nach neun Jahren kennen wir die Gesichter noch -
    Teresa, eine «alte» Freundin - holt uns an diesem hochsommerlich schwülen Mittwoch
    (7.2.96) am Flughafen in Auckland ab und fährt uns - natürlich nicht ohne Halt und
    Besuch Schwester - südwärts nach Hamilton. Erste Gedanken auf dieser recht schweigsamen,
    zweistündigen Fahrt zu ihrem Haus: Was geht wohl in den Köpfen unserer Kinder vor, die
    sich nun «einfach so» und ungefragt in diesem fremden Land zurechtfinden müssen?
 In Hamilton erhielten wir ein bescheidenes, aber feines Quartier: Erstmals ausruhen,
    schlafen, New Zealand einatmen, Grüezi sagen, Freund treffen. . . Doch die Ruhe fiel
    anders aus. Bereits am anderen Tag hatten wir einen Campervan gemietet und uns auch ein
    grosses Motorhome bis Ende Juni reservieren lassen. Dann hiess es organisieren und
    einkaufen, denn von zu Hause hatten wir nur das allernotwendigste migenommen: Kinder
    können schliesslich keine grossen Backpacks um die halbe Welt schleppen. Ein Rucksack mit
    ihrem Lieblingstier, einem Buch, einigen Tapes, der Flöte und etwas Schulmaterial musste
    unseren beiden genügen.
 Bereits am Samstag, 10. Februar, geht's mit einem kleinen Camper los Richtung Coromandel.
    Trotzdem war dies auch etwas ver-rückt von uns: Mitten in der Hochsaison glaubten wir,
    man könne am andern Ende der Welt in einen Vermietungsladen laufen und zu günstigsten
    Konditionen ein grosses Motorhome für fünf, sechs Monate mieten. Aber es geht! Nur
    mussten wir die ersten sieben Tage mit einer kleineren Ausführung vorlieb nehmen, dafür
    war das Angebot einmalig: nicht einmal die Hälfte des Preises, den man bei Buchung in der
    Schweiz für ein Motorhome zahlen muss, handelten wir aus. Frage: Wer verdient sich eine
    goldene Nase mit Motorhome-Vermietung?
 Unsere kleine, von einem lieben Ehepaar gemanagte Vermietfirma hiess Paradise-Motorhomes.
    Und der Camper war regenbogenfarbig und in grossen Lettern angeschrieben Ð so, dass alle
    von weitem wussten: Achtung, hier kommt ein Touri! Querfeldein, schliesslich haben wir es
    nicht eilig, erreichen wir die Ostküste des Coromandels. Hier entdecken wir exzellente
    Strände, neue Weiten, endlose Plätze. Die Kinder und wir hatten viel Freude, endlich
    für uns alleine zu sein - Ferien zu geniessen. In Hamilton nämlich wohnten wir bei Nic
    und Teresa, die eine verwöhnte zweijährige Tochter haben und einen monatejungen Buben.
    Das hiess: Stress in der Familie, so wie das eben auch in Switzerland nicht anders ist. .
    .
 Dennoch: so schön wie die Eastcoast war - Strände, der Sand so weiss wie Schneewittchen,
    das Wasser leicht wellig und warm; Busch so grün wie die Grünen, denen im Kanton
    St.Gallen bei den Kantonsratswahlen der Pfeffer ausging, und die Leute freundlich wie eh
    und je - so ungemütlich war es uns selber auf den Campingplätzen und im Van: alles zu
    eng, immer ein- und auspacken, immer im Auto und eigentlich nie Zeit, etwas anderes zu
    tun, als unseren Tag zu organisieren. So wurde denn auch rasch klar: Wir müssen das
    Motorhome sofort zurückgeben, den Vertrag kündigen und hoffen, nicht allzuviel Geld bei
    diesem Geschäft zu verlieren. Das lag mir schwer auf dem Magen, ich wurde gar
    Campervan-krank. Eveline nahm das alles viel lockerer, und die Kinder bekamen die
    ungemütliche Lage nicht mit. Die waren nämlich von Sonne, Sand und Strand so begeistert,
    dass sie für anderes keine Zeit hatten.
 Fröhlich und zufriedenMalolo und Kim sind ohnehin meist zufrieden und froh: Kim singt oft, und Malolo hört
    gerne den Erwachsenen zu. Sie versteht schon viel English, nur mit dem Reden, da happert's
    noch ein bisschen, weil sie sich geniert. . . das wird sich aber wohl noch ändern.
    Ansonsten spielen die beiden viel miteinander, sind föhlich und zufrieden und nur ganz
    selten quengelig. Im Gegenteil: Sie passen sich wohl schneller und besser an als wir
    Erwachsenen.
 Der lange Flug hierher und der Aufenthalt in Singapore haben uns und den beiden
    ausgezeichnet gefallen. Kim musste, wenn er nicht gerade schlief, das Flugzeug steuern
    oder die Toiletten inspizieren, das Essen kommentieren oder reden, reden, reden, während
    sich Malolo eher schon wie ein kleine, feine Lady benahm, etwas las oder sich um den
    kleinen Bruder kümmerte. Speziell gefiel den Kleinen natürlich, dass wir abends in
    Singapore mit den kurzen Hosen in die Stadt mit diesen Millionen von Lichtern gingen, oder
    dass Sie im Hotel mit ihrer Zimmerkarte die Türen aufschliessen konnten. Abends gingen
    beide brav zu Bett und liessen uns an die Bar gehen, wo wir in aller Ruhe ein teures Bier
    geniessen konnten.
 Und alles kam andersDoch jetzt zurück zum Coromandel, dieser Halbinsel voller Gold und Dope, voller Jupies,
    Hippies und Touris, voller reicher Aucklander und armer Maoris. Also da, am Strand von
    Hihai, kam sie immer mehr und mehr zu Ausbruch: Diese Touri-Campervan-Übelkeit. Dazu
    kamen, nebst der Camper-Miete, auch noch die saftigen Campingplatzgebühren. Pro Nacht
    kostet das zwischen 25 und 35 Franken, damit Du zusammen mit ein paar anderen Touris im
    NZ-Leibchen und schlarpigen Sandalen abends um 21.30 Uhr im gemeinsamen Scheissihäuschen
    die Zähne putzen darfst! Und seit neustem gilt: Campen in freier Natur verboten! Alles in
    allem: Das brauchen wir wirklich nicht hier in diesem Land, das wir eigentlich bestens
    kennen.
 So kam, was kommen musste: In hübschen Städtchen Coromandel, wo wir anno 1984 schon
    herrliche Tage und Wochen im Haus des katholischen Dorfpfarrers verbrachten, der so gerne
    ein Bierchen im lokalen Pub trank, auf der Veranda im Freien schlief, einen wunderbaren
    Naturgarten anlegte und mich dazu verleitete, zuhause just denselben Schachcomputer zu
    kaufen - in Coromandel also gingen wir nur so zum Plausch auf Haussuche. Und siehe da:
    Hätten wir nur gewollt, so wären wir schon heute Hotel-Caretaker und Pottery-Helfer,
    Seidenmalerin und Weberin - für den Rest unserer Ferien oder mit ein bisschen mehr Mut
    auch für den Rest unseres Lebens.
 Auf AutosucheDoch Halt! Da war ja unser Regenbogen-Touri-Van, der uns verfolgte, an dem wir
    buchstäblich kleben mussten. Also nichts wie los! Ab Richtung Thames und dann entlang des
    Hauriki-Golfes hinauf Richtung Auckland, wo wir in Miranda, einem Thermal- und Käsedorf,
    zum letzten Mal unseren Van im Camping aufstellten.
 Es war Freitag, der 16. Februar. Wir waren erst gut eine Woche in Aotearoa, hatten bereits
    sackweise Muscheln gesammelt, und es kam uns vor, als wären wir schon eine Ewigkeit hier.
    Also ging's zurück nach Hamilton, zurück ins Familienglück der Konings, die das Zimmer
    für uns reserviert hielten. Dann - mir rinnt noch heute der Schweiss von der Stirn,
    schliesslich hatten wir mit «Paradise» einen Billigstpreis für die Motorhome-Miete
    ausgejasst - mussten wir den Van zurückgeben und die weitere Buchung stornieren. Doch das
    ging überraschend schmerzlos - auch finanziell - vorüber, und jetzt standen wir wieder
    ohne vier Räder da. Das hiess: in die Caryards - auf Autosuche. Daumen drücken: falls
    unser Wunschauto die nächsten Monate durchhält, so haben wir für knapp 5000 Franken
    einen Van gekauft (Ford Econovan; Kleinbus), den wir für hoffentlich 4000 Fr. wieder
    verkaufen können.
 Zahn raus - Paste reinJetzt also sind wir wieder starbereit - bereit nordwärts zu tuckern und in Russel, Pahia,
    Whangarei oder wo auch immer, für einige Zeit eine Bleibe zu suchen. Doch halt, da war
    doch was beim Z'morgen! War da nicht eine Amalganfüllung, die auf Evelines Toast lag?
    Nun, so suchen wir eben einen Dentist, der uns das giftige Amalgan ersetzt und ein
    Provisorium einbaut.
 Gesagt, getan: Eveline kann wählen zwischen einer Tubenfüllung (Made in Germany) für
    125 NZ$ (ca. Fr. 100.-), die 5-10 Jahre hält; einer billigeren Krone (500 NZ$) oder einer
    long-life Krone (exakt 607 NZ$, bei Vorauszahlung, sonst 10 Prozent mehr!) - alle
    garantiert giftfrei - schliesslich arbeitet dieser Zahnarzt in einem
    Umwelt-Gesundheitszentrum. So sind sie hier in Neuseeland eben auch: Viele schauen auf
    gesundes Leben, Nicht rauchen, Wasser filtrieren und sitzen dann trotzdem
    Bio-Müesli-essend vor dem TV oder stillen ihre Babys, während sie von der Glotze eine
    Gesundheits- oder Bibelstunde reinziehen. Zurück zum Zahn: Eveline wählt den
    125-Dollar-Zahn, sonst müssten wir hier nochmals zwei Wochen warten, was den Kindern und
    uns langsam verleidet, schliesslich ist Hamilton eine Stadt wie jede andere auch - da
    hätten wir ja gleich in St.Gallen bleiben können.
 Back to black sandHeute Mittwoch, 21. Februar, ist ein ganz besonders schöner Tag: Wir waren in Raglan, wo
    der Sandstrand schwarz und die Surfies blond sind. Raglan - ein Dorf, ein Strand, das
    anderen Touristenspots nachrennt, ohne diese je zu erreichen: Der schwarze Sand ist und
    bleibt der Sand der armen Leute - und der Maoris. Oncle Nic und die ganze Familie Koning,
    ausgewanderte Holländer, die ihre Farm hoch oben auf einem Hügel Raglans führen, lassen
    hier übrigens alle grüssen, die sie kennen. . . und Raglan, erinnerungsschwanger und
    landvergessen zog uns für diesen einen Tag wieder in seinen Bann - verborgen für die
    online-Öffentlichkeit!
 Also, morgen Donnerstag, 8.30 Uhr, zum Zahnarzt (der einzig freie Termin in dieser Woche,
    wie zuhause). Dann noch fertigzusammenpacken und ab Richtung Norden, wo wir uns irgendwo
    für einige Wochen niederlassen wollen. . .
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