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und trotzdem - Paradies


2. E-mail aus Aotearoa Mitte März 1996


Die Zigarettenstummel in ihren Mundwinkeln werden immer kürzer - nicht nur, weil Tobacco hier so teuer ist, 25 Glimmstengel kosten satte 6 Dollar 50, - die Gläser immer schneller leer und der Gesang, den sie Karaokee nennen, wird für nichtbetrunkene Ohren immer unerträglicher. . . friday-nite at the pub. Tutukata, Marina-Hotel. Dort, wo es nach Fisch und Chips stinkt, das Wochenende in Bier ertränkt und in Money-Maschinen verspielt wird. Hier ist unser Zuhause. Oder anders ausgedrückt - das ist der Treffpunkt für all die Leute, die fernab des nächsten grossen Ortes, verstreut über Bush und Klippen, wohnen. Viele von ihnen haben daheim eine Milllion-Dollar-View, doch was soll's? Heute abend nach ein paar Büchsen und Gläsern Bier ist das unwesentlich. Hauptsache nur, der Fischfang war gut, da und dort einen Job ergattert, ein paar schwarze Dollars gemacht, die heute Freitagabend verspielt und versoffen sein wollen.
Draussen vor der Tür, nur wenige Schritte entfernt, da sieht es ganz anders aus. Die grossen und supergrossen Game-Boat-Schiffe der reichen und supperreichen Neuseeländer dümpeln friedlich im Hafen vor sich hin. Daneben angetäut einige grosse Segler von Weltenbummlern, Menschen die das Meer mit Geld - und auch der Liebe zum Wasser - erkaufen. Tutukaka, ein Wort das schwingt; Tutukaka, ein Ort aus Hotel, Dive-Club, Booten und einem take-away Shop, dessen Fish und Chips unendlich langsam gebraten werden und ebenso unendlich gut schmecken. . . Tutukaka, der Hafen der Deep-Sea-Angler und -Taucher, liegt ein paar Hügel und Kilometer entfernt von unserem Haus in Wellingtons Bay, wo wir seit über einem Monat wohnen.

Wahnsinnige Drivers
Es war ein absoluter Glückstreffer, dass wir in Ngunguru (Wellington Bay) strandeten. Nachdem Evelines Zahn für 120 Dollar geflickt wurde, nahmen wir Abschied von Hamilton: Es ist Donnerstag, 22. Februar 1996, der Himmel bedeckt, und leiser Nieselregen begleitet uns auf unserer Fahrt nordwärts. Es ist ruhig im Van. Die Kinder sind gespannt, wohin die Reise gehen wird - unsere Gedanken sind beim Campervan, den wir hinter uns gelassen haben und der uns jetzt trotz allem irgendwie fehlte.
Die Hauptstrasse nordwärts via Huntly nach Auckland ist eine Strasse wie viele andere auch: gefahren wird wie wahnsinnig, das Auto scheint nie schnell genug zu sein. Wie hat sich doch das Strassenbild in New Zealand seit unserem letzten Aufenthalt vor neun Jahren gewandelt! Waren es früher vor allem zerbeulte, verrostete "Holden", so sind heute Japaner tonangebend. War das Auto früher ein Transportmittel, so ist es heute ein Statussymbol. Und die Werbung hämmert es jedermann und jederfrau tüchtig ein: Wer kein sauber gepüzeltes Auto fährt, hat seinen Weg nicht gemacht. Und wie macht man diesen Weg? Nichts einfacher als das, die Werbung zeigt's: heute fahren, morgen einen Drittel zahlen, den zweiten Drittel 1997 und das letzte Drittel 1998 - falls man dazu dann noch fähig ist. Immerhin nimmt das drei-Millionen-Volk fünf bis acht Verkehrstote pro Wochenende als gottgewollt hin. Da helfen auch die blutigen Verkehrsunfallbilder im Kiwi-Sonntagsblick und auf den Frontpages der seriöseren Tageszeitungen nichts. Immerhin: Die aktive "no drink and drive"-Kampagne der Polizei hat die Anzahl der Verkehrstoten in den ersten drei Monaten vermindert: Statt fast160 Tote im Januar, Februar und März 1995 waren es heuer "nur" noch rund 130!
Das Land macht seinen Weg geradeaus! Jetzt werden noch die letzten engen Kurven zwischen Hamilton und Auckland begradigt und gleich vierspurig angelegt - Hier wie dort: Alltag im Strassenverkehr.

Northland feeling
Zum Glück haben wir Zeit, Vorsicht ist angesagt und allen negativen Gedanken zum Trotz: Etwas faszinierendes hat diese Insel eben doch. Vorbei zieht Auckland, stoppen wollen wir hier vorerst nicht, und nachdem wir die vielgeknipste Harbour-Bridge überquert haben, ist dann das Northland-Feeling plötzlich wieder da.
Ein heftiger Wind peitscht das Meerwasser und Regengemisch gegen unsere Fensterscheiben - Zeit für eine Rast. Orewa - wenige Kilometer von Auckland entfernt - heisst der Ort. Die kleinen Take-aways und Coffee-Shops laden zum Zvieri-Kuchen; repektive zu Pies und Kaffee ein.

Familien-Unterkunft
Nochmals ein gutes Stück weiter nordwärts geht es auf Unterkunft-Suche. So einfach wie es zu zweit ist, ist es mit Kindern aber nicht. Zwei, drei Motels entlang der Strecke sind ausgebucht oder einfach zu teuer: 150 Dollar wollen wir schliesslich nicht für eine Nacht ausgeben - auch wenn die Tourismusindustrie diese Finanzspritze nötig hätte. Dann etwas weiter nordwärts finden wir unsere Bleibe für eine Nacht: In Kaiwaka überredet der Motelier uns, ein komfortables zwei-Bedroom-Unit zu mieten.
Und das ist gar nicht schlecht so: Im Spa-Pool geniessen wir ein kühles Bier, während die Kinder sich im Swimmingpool trotz Nieselregen vergnügen. Später leisten wir uns auch noch den Luxus, uns in unserem Unit das Nachtessen servieren zu lassen. Wieder einmal - zum erstenmal seit unserer Ankunft - echtes, gutbürgerliches Kiwi-Essen: Roast mit Gravy, Potatoes, Kumeras und anderem Gemüse.
Erholt und ausgeruht erreichen wir am anderen Mittag Whangarei und steueren ostwärts gegen die Küste: Ngunguru heisst unser Ziel, dort im lokalen Shop wollen wir fragen, ob denn eine gewisse "Gale Tomarssen" hier in der Nähe wohne. Und tatsächlich: Im Shop kennt man die Frau - flugs wird eine Karte gezeichnet, und wir nehmen die restlichen sieben, acht Kilometer unter die Räder.

Einfach fantastisch
Was für eine fantastische Gegend: Hügel, Bushland, Hügel, versteckte Häuser, Hügel, Bush und dazwischen: immer wieder prachtvolle Sicht aufs offene Meer oder hinunter in die vielen kleinen Bays - Paradiesische Orte, versteckt, geheimnisvoll! Und genau an einem solchen Ort stranden wir: Gale ist zu Hause - ein warmer Empfang, Überraschung und Freude, schliesslich hatten wir über 10 Jahre keinen Kontakt mehr gehabt. Und als wir ihr und ihrem Freund Ritchie von unseren Plänen berichten, irgendwo am Strand ein Häuschen zu mieten, da war an ein Fortgehen gar nicht mehr zu denken: Die beiden wollten sofort etwas für uns finden - und zwar hier in der Wellington Bay - direkt am Strand, mit Sicht auf gegenüberliegende Bays und aufs offene Meer hinaus.
Tatsächlich: zwei Tage später ziehen wir ein: drei kleine Schlafzimmer, eine moderne Küche und ein Living-Room - alles renoviert und nur zwanzig Schritte vom Strand entfernt. 140 Dollar zahlen wir hier pro Woche, samt Strom und Badetüchern, samt Pfannen und Bettbezügen - kurz Paradies inklusive!

© by: Pius Kessler
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update: Januar 2000